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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 475

1906 - München : Oldenbourg
96. Vor fünfundzwanzig Jahren. 475 sterbe, dann ist der König von seinen Leiden erlöst!" Etwas später richtete er sich auf dem Lager in die Höhe und sprach mit fester Stimme: „Allen, allen in München meinen Dank!" Nach Mitternacht erwachte er nochmals aus der Betäubung und sagte: „Ein Uhr, und ich bin noch nicht tot!" Das waren seine letzten Worte. Am nächsten Tage blieben seine Sinne umnachtet. Noch einmal, als ihm am 29. Februar frühmorgens die letzte Ölung gereicht wurde, schien er zur Besinnung zu gelangen, doch bald daraus um 8 Uhr 35 Minuten entschlief er ruhig — ohne Todeskampf. Tieferschüttert knieten die beiden Söhne am Sterbelager. Die Leiche wurde einbalsamiert; dann blieb sie, bis die mit der Abholung nach München beauftragte Hofkommission unter Führung des Hofmarschalls Freiherrn v. Laroche in Nizza eintraf, im Totenhause auf dem Paradebett ausgestellt. Das Antlitz des Toten war nicht entstellt, sondern durch einen rührenden Zug von Milde verschönt. Am 6. März wurden die Exequieu mit solcher Pracht und unter so lebhafter Beteiligung der Bevölkerung abgehalten, als gälte es einem Fürsteu des Landes die letzte Ehre zu erweisen; der Re amante delle belle arti genoß ja in ganz Italien einer großen Popularität. Kaiser Napoleon Iii., der schon während der Krankheit des Königs Beweise seiner Teilnahme gegeben hatte, ließ sich bei der Trauerfeier durch seine persönlichen Adjutanten, General Reille und Herzog von Elchingen, vertreten. Die gesamte Garnison von Nizza wurde zur Spalierbildung ausgeboten; eine französische Fregatte, die eigens von Toulon herübergekommen war, stellte sich gegenüber der Behausung des Königs auf, hißte am Hauptmast die bayerische Flagge und gab, solange die Exequien dauerten, Trauersalven. Um 10 Uhr wurde die Leiche vom Klerus unter Führung des Bischofs von Nizza abgeholt; auf einem von acht Rappen gezogenen Trauerwagen wurde sie unter dem Geläute aller Glocken nach dem Dom gebracht, viele Offiziere, Beamte, Bürger und Fremde gingen in feierlichem Zuge mit. Nachmittags brachte wieder ein prächtiger Kondukt beit Sarg zum Bahnhof; eine große Menschenmenge gab auch dahin das Geleite. Die Reise ging über Marseille, Lyon, Straßburg und Ulm; in allen größeren Städten wurde die Köuigsleiche mit Trauermusik begrüßt und durch Kranzspenden geehrt. Längst hatte Ludwig für sein Begräbnis alle Anordnungen getroffen. Seine sterblichen Überreste sollten an der Seite seiner Gemahlin Therese in der mit schlichtem Marmorsarkophag geschmückten Grnst in der Basilika Bestattet, an Stelle dev nach Altötting gebrachten Herzens sollte sein Trauring gelegt werden. Am 9. März setzte sich von der Hofkapelle aus der Leichenzug in Bewegung; der Verstorbene selbst hatte den Weg vorgezeichnet, auf welchem er als „stiller Mann" zur Gruft gebracht sein wollte. Ein königlicher Weg! Der Tranerzng durchquerte die prächtige Ludwigstraße, welche ihre Anlage und-

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 357

1868 - München : Lindauer
357 Bayern unter König Max I Joseph. Richtung gegen Wilna zurückgeschickt worden, um die Straße nach Wilna für den Rückzug offen zu halten. Unter Victor selbst ging bei steter Verfolgung durch Wittgenstein der Rück- zug zu der verhäugnißvollen Beresina, wo die Generale Ney und Oudinot am 28. November 1812 (mit 8000 Mann) gegen zwei aus dem Süden und Norden herbeigezogene Heere (zusammen 25,000 Mann stark) den Uebergang erkämpften und Marschall Victor am 29. November Morgens mit seiner Nachhut als der Letzte die Brücke passirte und sie dann, unbekümmert um die zurückgelassene hilf- lose Masse, beim Erscheinen der Russen anzündete. Am 4. Dezember war das Hauptquartier der retirirenden Armee zu Smorg anie, wo Napoleon das Heer verließ und auf einem Schlitten nach Paris eilte. In der Nähe von Wilna nahm Wrede mit seinen 2000 Bayern die 8000 Franzosen, welche dem Marschall Victor nach Ueberschreitung der Beresina noch geblieben waren, auf, deckte deren Rückzug und zog am 10. Dezember mit seiner Nachhut aus Wilna, als die Russen schon zu allen Thoren hereindrangen. Von da ging der Rückzug unaufhaltsam auf der Straße nach Kowno, in dessen Nähe die bis auf 200 Mann zusammengeschmolzenen Bayern bei Balwierzki über den Niemen setzten. Von Kowno ging die Nückzugslinie der Bayern nach Plotzk an der Weichsel, wo drei aus Bayern nachgesandte Regimenter in der Stärke von 4300 Mann eingetroffen waren. Allein von diesen mußten 3000 Mann als Besatzung nach Th orn abgegeben werden, und so war das sechste Armeekorps so gut als ausgelöst. Wrede übergab daher sein Kommando an den General Rechberg, trat den Rückzug nach Bayern an und traf am 17. Februar 1813 in München ein. Die von ihm zurückgelassenen Bayern rückten über Gnesen und Posen nach Frankfurt an der Oder, wo sie am 18. Februar 1813 noch 2253 Mann stark waren und 384 Pferde mit sich führten *). Es währte nicht lange, so erschien Napoleon mit neuen Heeren auf dem Kampfplatze. Auch Kaiser Alexander über- schritt die Grenzen seines Reiches und erhielt an Preußen, dem *) Dem Andenken der 30,000 Bayern, die im russischen Kriege den Tod fanden, errichtete König Ludwig I einen aus dem Erze eroberter Kanonen gegossenen, 100 Fuß hohen Obelisk ans dem Karolinenplatze in München mit der Inschrift: „Auch sie starben für des Vaterlands Befreiung." Den Erzguß und die Aufstellung dieses Obeliskes vollbrachte Stiglmair nach einer Zeichnung von Klenze's. Die feierliche Enthül- lung desselben erfolgte am 18. Oktober 1833, als dem Jahrestage der Leipziger Völkerschlacht, in der Gegenwart vieler Veteranen des baye- rischen Heeres.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 74

1889 - München : Lindauer
74 am Rhein aufgehobenen Klster in der O b e r p f a l z wieder her und verzichtete zugleich auf die Einknfte, die er gleich seinem Vater aus diesen Klstern mit Bewilligung Roms bezogen hatte. Dem von ihm und seiner Gemahlin Adelheid i. I. 1659 abgelegten Gelbde zufolge, eine Kirche und ein Kloster zu bauen, wenn ihre Ehe mit Kindern gesegnet wrde, baute er 16691675 zu Mnchen ein Kloster und zu Ehren des hl. Kajetan eine Kirche, denn die Ehe war inzwischen mit drei Shnen und zwei Tchtern beglckt worden. Da sich durch weise Sparsamkeit im Haushalte Bayerns Wohlstand erneuerte, konnte der kunstliebende Kurfürst daran gehen, die Pracht seines Hofes zu verjngen und der Kunst einen Markt zu er-ffnen. Seine Gemahlin Adelheid nahm regen Anteil daran. Unter ihrer Leitung ward der von ihrem Gemahl erbaute sdliche Flgel der neuen Residenz nach italienischem Geschmacke eingerichtet, ein Opernhaus aufgefhrt (1802 abgebrochen) und 1663 der Bau Nymphenburgs be-gnnen (erweitert unter Max Ii Emanuel und Karl Albrecht). Das Jahr 1674 brachte fr Ferdinand Maria ein schweres Unglck ein Brand legte beinahe die Hlfte der Residenz (den sdlichen und stlichen Flgel) in Asches) Mit genauer Not rettete Adelheid mit ihren Kindern und Kammerfrauen durch einen Gang, der die Residenz mit dem Thea-tinergebude verband, das Leben. Der Kurfürst eilte auf die Kunde von diesem Brande in einem ununterbrochenen Ritte von Braunau nach Mnchen und zog sich dabei eine Ver-letzung zu, von der er sich nicht mehr erholte. Adelheid starb 1676. Nach ihrem Hinscheiden zog sich Ferdinand Maria hufig nach Schlei heim zurck und verschied dort 1679. Ihm folgte sein lterer Sohn, Max Emanuel. 95. Max Ii Emanuel herrschte von 16791726. Da er bei dem Tode seines Vaters noch minderjhrig war, so leitete sein Oheim. Maximilian Philipp, Landgraf von Leuchtenberg nndherr von Hohenschwangau, bis zum 11. Juli 1680 die Staatsgeschfte. Der jugendliche Herrfcher, von dem erfahrenen Staatsmanne Freiherrn von Priel-maier in den Staatsgeschften, und von einem Franzosen, dem Baron von Beauveau, in den leichtfertigen Grund- *) Frulein La Per oufe, erste Kammerfrau der Kurfrstin, war bei brennender Wachskerze eingeschlafen.

4. Teil 2 - S. 12

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
12 Dreizehnter Abschnitt. trugen. Und nun gab es enblich wieber warmes Essen. Ach, war das ein Jubel! So stauben am bristen Schlachttage bte beutjehen Leere schon so etwas nach innen gebogen. Und nun ging es flott weiter. Der^Kaiser war inzwischen auf jbetn Schlachtfelb einge-ttoffen. Gerabe als Lyck von den jungen Soldaten genommen würde, war er bort, stanb muten auf dem Marktplatz und alle feine jungen Krieger um ihn herum. Das große Hauptquartier hat uns biefen wunbervollen Augenblick geschilbert. Ich lese es euch vor: „Die Stadt Lyck war mit burchziehenben und sich fctmtnelnben Truppen aller Waffen angefüllt, beutfche Soldaten noch”im Begriff, die Läufer nach versprengten Russen abzusuchen und' schwarz-weiß-rote Fahnen zum Zeichen des Sieges auszuhängen, als auf dem Marktplatze Seine [Majestät eintraf, um bessen Person sich die Truppen formierten. Als der Kaiser den Kraftwagen verließ, würde er mit brei bonnernben Lurras begrüßt. Die Soldaten umringten und umjubelten ihn und stimmten dann die Lieber „Leil Dir im Siegerkranz" und „Deutschland, Deutschland über alles" an. Es war eine tiefergreifenbe, welthistorische Szene. Die Größe des Augenblicks kam allen zum Bewußtsein, die Truppe schien alle ausgehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Linter den Reihen der [um ihren Kaiser gescharten Soldaten stauben Lunberte von russischen Gefangenen mit ihren phantastischen vielgestalteten Kopf« bebcckungen und ebenso oerschiebenen Gesichtszügen, die Völkerstämme ganz Asiens repräsentierenb. Der Kaiser kommanbierte nun „Still-gestanben" und hielt eine kurze, markige Ansprache an feine lautlos ihn umffehenben Soldaten. Hinter dem Kaiser ragte als |Rutne die ziegelrote ^irn Orbensstil erbaute Kirche auf, bcren mächtiger Kirchturm völlig ausgebrannt und beren Dachstuhl zerstört war. Die Läuferreihen rechts und links Seiner Majestät waren bis auf die Grunbmauern.nieberge&rannf, vcrkvhlcnbe Balken ragten gen Limmel. Inmitten bieses Bilbes der Zerstörung war nur eines erhalten geblieben: das Kriegerbenkmal für bicgefallencn des Felbzuges 1870/71 geschmückt mit dem Friebcnsengel und bcm eisernen Kreuz." Und nun ging es schnell weiter vor. Die Russen in der Mitte hatten nun auch gemerkt, daß man sic umzingeln wottfe'unb machten schnell, daß sie bavon kamen. Aber bte alten Lanbstürmcr gießen sie nicht so leicht bavon, [zogen hinter ihnen her, griffen an und

5. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 297

1884 - Berlin : Gaertner
297 meister sich Mhe geben, da die Leute attachement zur Religion behalten, und sie so weit bringen, da sie nicht stehlen und morden. . . . Sonsten ist es aus dem platten Lande genug, wenn sie ein bischen lesen und schreiben lernen; wissen sie aber zu viel, so lausen sie in die Städte und wollen Sekretrs und so was werden. . . . 192. Friedrich der (Groe und die deutsche Mteratur. (Aus De la litterature allemancle". Von Friedrich d. Gr. Berlin 1780.) Vous vous tonnez, monsieur, que je ne joigne pas ma voix la vtre pour applaudir aux progres que fait, selon vous, journellement la litterature allem ande. J'aime notre commune patrie autant que vous l'aimez, et par cette raison je me garde bien de la louer avant 'qu'elle ait merit ces louanges; ce serait comme si on voulait proclamer vainqueur un homme qui est au milieu de sa course. J'attends qu'il ait gagne le but, et alors mes applaudissements seront aussi sinceres que vrais. ... Jetons present un coup d'oeil sur notre patrie: j'entends parier un jargon depourvu d'agrement que chacun manie selon son caprice, des termes employes sans choix; les mots propres et les plus expressifs negligs, et le sens des choses noye dans des mers episodiques. Je fais des recherches pour deterrer nos Homeres, nos Yirgiles, nos Anacreons, nos Horaces, nos D6mosthenes, nos Cicerons, nos Tkucydides, nos Tites-Lives: je ne trouve rien, mes peines sont perdues. Soyons donc sinceres, et confessons de bonne foi que jusqu'ici les belles-lettres n'ont pas prospere dans notre sol. L'allemagne a eu des philosophes qui souj;iennent la comparaison avec les anciens, qui meme les ont surpasses dans plus d'un genre; je me re-serve d'en faire mention dans la suite. Quant aux belles-lettres, convenons de notre indigence. Tout ce que je puis vous accorder sans me rendre le vil flattern* de mes compatriotes, c'est que nous avons eu dans le petit genre desr fables un Geliert, qui a su se placer ct6 de Phedre et d'esope; les po6sies de Canitz sont supportables, non d<- la part de la diction, mais plus en ce qu'il imite faible-ment Horace. Je n'omettrai pas les idylles de G-essner, qui trouvent quelques partisans; toutefois permettez-moi de leur prefrer les ouvrages de Catulle, de Tibulle, et de Properce. Si je repasse les historiens, je ne trouve que l'histoire d'alle-

6. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 221

1884 - Berlin : Gaertner
221 wre besser, alles zu dissimulieren) deshalb sprechen, Meinen gegen die Hollnder gerechten Verdru ihnen zu erkennen geben und von ihnen ver-nehmen, ob Wir die Hollnder immerhin also den Meister spielen lassen und nicht endlich einmal auf Mittel bedacht sein wollen, diese Undank-baren, bermtigen Leute in ihre Schranken zu bringen, weshalb ich denn mit dem Kaiser und dem Könige von England gern in alle die Messuren eingehen will, so dieselben gerecht und raisonnable, auch dem gemeinen Wesen zutrglich befinden werden, und zweifle ich nicht, Deine Liebden wird darin mit Mir einig sein, da Ich den Hollndern in dem Punkt von Geldern durchaus nicht nachzugeben, sondern alles, was menschen-mglich ist, anzuwenden habe, um diesen Ort, welcher fr Mich und Meine Lande von gar zu groer Importance ist, zu behalten. 131. Kunst und Wissenschaft unter der Regierung Friedrichs I. (Friedrich Ii., Memoires pour servir l'histoire de la maison de Brandebourg, S. 229 ff.) La cour etait nombreuse et brillante; les especes y deve-naient abondantes par les subsides etrangers; le luxe parut dans les Ii vrees, les habits, les.tables, les equipages et les bti-ments; le Roi eut son service deux des plus habiles archi-tectes de l'europe, et un sculpteur, nomine Schlter, aussi parfait dans son art que l'6taient les premiers.1 Bodt fit la belle porte de Wesel; il donna les dessins du chteau et de l'arsenal de Berlin; il btit la maison de poste au coin du grand pont, et le beau portique du chteau de Potsdam, trop peu connu des amateurs. Eosander eleva la nouvelle aile du chteau de Knigsberg,2 et la teur des monnaies, qui fut abattue dans la suite. Schlter d6cora l'arsenal de ces troph6es et de ces beaux mascarons qui font l'admiration des connaisseurs, et il fit fondre la statue questre du Grand Electeur, qui passe pour un chef-d'oeuvre. Les beaux - arts, enfants de l'abondance, commencerent . fleurir: Vacad&mie des Peintres, dont Pesne, Werner, Weide -man et Leygebe taient les premiers professeurs, fut fondee; 1 Schlter fut en meme temps excellent architecte: c'est lui qui btit Berlin la plus grande partie du chteau, l'hotel des postes au coin du grand pont, et la tour des monnaies, qui fut abattue dans la suite. 2 Char-lottenbourg. (Diese 21 tun. sind von Preu, dem Herausgeber der Werke Fried-richs d. Gr. 30 Bde. Berlin 1846-57.)

7. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 298

1884 - Berlin : Gaertner
298 magne du professeur Mascou1 que je puisse citer comme la moins dfectueuse. Voulez-vous que je vous parle de bonne foi du mrite de nos orateurs ? Je ne puis vous produire que le celebre Quant2 de Koenigsberg, qui possedait le rare et l'unique talent de rendre sa langue harmonieuse; et je dois ajouter, notre honte, que son merite n'a ete ni reconnu ni cel6br6. Comment peut-on prtendre que les hommes fassent des efforts pour se perfectionner dans leur genre, si la reputa-tion n'est pas leur recompense? J'aj outerai . ces messieurs que je viens de nommer, un anonyme dont j'ai vu les vers non rimes;3 leur cadence, et leur harmonie rsultait d'un mlange de dactyles et de spondees; ils etaient remplis de sens, et mon oreille a ete flatte agrablement par des sons sonores, dont je n'aurais pas cru notre langue susceptible. . . . (Schlu:) Yoil, monsieur, les diffrentes entraves qui nous ont empches d'aller aussi vite que nos voisins; toutefois ceux qui viennent les derniers, surpassent quelquefois leurs pre-decesseurs; cela pourra nous arriver plus promptement qu'on ne le croit, si les souverains prennent du gout pour les lettres, s'ils encouragent ceux qui sy appliquent, en louant et rscompensant ceux qui ont le mieux rsussi; que nous ayons des Msdicis, et nous verrons 2clore des gsnies. Des Augustes fer ont des Virgiles. Nous aurons nos auteurs classiques; chacun, pour en profiter, voudra les lire; nos voisins apprendront l'allemand; les cours le pari er ont avec d6lice; et il pourra arriver que notre langue polie et per-fectionnee s'etende, en faveur de nos bons ecrivains, d'un bout de l'europe l'autre. Ces beaux jours de notre littrature ne sont pas encore venus; mais ils s'approchent. Je vous les annonce, ils vont paraltre; je ne les verrai pas, mon ge m'en interdit l'esp6rance. Je suis comme Moi'se: je vois de loin la terre promise, mais je n'y entrerai pas. Passez-moi cette com-paraison. Je laisse Aloise pour ce qu'il est, et ne veux point du tout me mettre en parallele avec lui; et pour les beaux jours de la litterature, que nous attendons, ils valent mieux que les rochers peles et arides de la sterile Idum6e. 1 Mascov (16891761), Professor der Rechte in Leipzig, frderte die natio-nale Geschichtschreibung bedeutend. 2 Generalsuperintendent zu Knigsberg. 3 ge- meint ist die Elegie Die Mdcheninsel" von Pastor Nicolaus Gtz (1721 1781. Anm. Oeuvres Vii, 94).

8. Mittel- und Norddeutschland - S. 242

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 242 — Paläste mit seinen beiden Hauptfronten unmittelbar aus dem Wasser erhebt. Es umfaßt 73 Säle, die um 5 große Höfe gruppiert sind. Vor dem Haupteingange steht ein Reiter- standbild Kaiser Friedrichs von Maison. Vom Lustgarten führt die mit Marmorbildwerken verzierte schöne Schloßbrücke über die Spree auf den Opernplatz, der von Prachtbauten umgeben ist. Hier steht u. a. die Ruhmeshalle, früher Zeughaus genannt, worin die Waffen und Geschütze, mit denen die preußischen Heere ihre Siege erfochten haben, auf- gestellt sind, die Universität und das Opernhaus. Nun folgt die westwärts ge- richtete berühmte Straße Unter den Lindeu. Sie hat eine Breite von 45 m, ist über 1 km lang und mit vier Reihen von Bäumen, Linden und Kastanien, bepflanzt, wodurch fünf parallele Straßenzüge entstehen. Am Beginn der Straße steht das R e it e r st a nd b il d Friedrichs des Großen, ein Meisterwerk Rauchs. Das erste Gebäude der s. Reihe ist das jetzt dem Prinzen Heinrich gehörige Kaiserliche Palais, das lange Jahre Fig. \2. Das Brandenburger Tor. hindurch die Wohnung Kaiser Wilhelms I. war. Am Ende der Straße, die von lauter palastartigen Gebäuden, besonders Geschäftshäusern mit glänzenden Läden und Hotels, gebildet wird, steht das Brandenburger Tor (Fig. 42), ein 62 m langer und 20 m hoher Säulenbau mit fünf Durchgängen, eine Nachbildung der Propyläen in Athen. Die Bekrönuug bildet ein Viergespann der Viktoria, das bekanntlich 1807 von Napoleon nach Paris entführt, von den siegreichen Preußen aber 1814 wieder zurückgebracht wurde. Durch das Brandenburger Tor gelangt man in den Tiergarten, eine prächtige Park- anlage, die sich 7 km weit bis nach Charlottenburg hinzieht. In ihm liegt gleich rechts der Königsplatz, auf dessen Mitte sich die 60 m hohe, eine Viktoria tragende Sieges- säule erhebt, die man zum Andenken an die siegreichen Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 errichtet hat. Ö. davon steht das von Wallot erbaute Reichstagsgebäude (Fig. 43), das 22 Mill. gekostet hat. Von der Siegessäule zieht sich nach S. die

9. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 202

1916 - Erfurt : Keyser
— 202 — Johannesstraße 59. König Friedrich Wilhelm Iv. setzte seinem Freunde ein schönes Grabdenkmal. Ursprünglich stand es auf dem Jnnenfriedhos nahe der Trommsdorffstraße. jetzt aber steht es im Denkmalhain, den man ans dem alten Friedhofsgelände am „Großen Hospital" eingerichtet hat. König Friedrich Wilhelm Iv. hat dreimal in Erfurt geweilt, am 25. und 26. Juli 1845. am 3. Juli 1846 und am 19. und 20. Juli 1853. Bei seiner ersten Anwesenheit besichtigte er den Dom. die Severikirche. die Barfüßerkirche, das Martinsstift und das Kloster der Ursulinerinnen. bei seiner zweiten weilte er mit dem General v. Hedemann im Steiger- Wald, bei seiner dritten besuchte er abermals das Martinsstift, die Barfüßer- kirche, den Dom und den Brühler Friedhof. Am 21. August 1852 wurde die 50 jährige Zugehörigkeit der Stadt zum Königreich Preußen gefeiert. Am Abend läuteten sämtliche Glocken der Stadt, und es wurden feierliche Aufzüge nach dem Friedrich Wilhelms- platz veranstaltet. Am anderen Tage war feierlicher Ratskirchgang nach der Predigerkirche, auch fand eine große Parade statt. Die ruhmreichen Kämpfe Preußens gegeu Dänemark 1864. gegen Osterreich und seine Verbündeten 1866 und gegen Frankreich 1870/71 riefen auch in Erfurt eine große Begeisterung und eine allseitige Opfer- Willigkeit hervor. Das den Mannschaften der 15. Jnfanteriebrigade. zu der die Erfurter Besatzung gehörte, in Dankbarkeit gewidmete Denkmal zählt die Schlachten auf. in denen die Truppen siegreich waren. Die Stadt selbst wurde nicht vom Kriege berührt. Nur 1866 brachte ihre besondere Lage als Festung es mit sich, daß sie in kriegsmäßigen Zustand versetzt wurde. Die Brückenköpfe der Tore wurden verengt, auch wurden Schanzpfähle gesetzt. Im Juni 1866 wurdeu sogar nachts die Tore ge- schlössen und die Zugbrücken hochgezogen. Zuletzt erhielten die Bürger den Befehl, sich für einige Tage mit Lebensmitteln zu versehen. — Ferner ist aus diesem Kriege noch als merkenswert zu melden, daß es nnsern 71ern, die in der Vorhut lagen, vergönnt war, am 3. Juli 1866 von prenßischer Seite aus die Schlacht bei Köuiggrätz zu eröffnen. Durch die siegreichen Kämpfe kamen 1864 dänische, 1866 bayrische und 1870/71 über 14 000 französische Gefangene nach Erfnrt. Die Franzosen wurden in einem Barackenlager auf dem Johannesplatz untergebrachte Die ge- fangenen Offiziere aber, die über größere Geldmittel verfügten, wohnten in der Stadt. Da auch später die übrigen Gefangenen, wenn sie Urlaub hatten oder Einkäufe besorgten, sich frei in der Stadt bewegen durften, so bot sie oft den Anblick eines französischen Trnppenplatzes. Die Ge- fangenen vertauschten gern die Knöpfe ihrer Uniformen gegen eine kleine Liebesgabe der Schuljugend, die eifrig solche Dinge sammelte. Auch trieben die Gefangenen mit allerlei Kleinigkeiten, z. B. Schnitzereien und gemalten Bildchen, einen lebhaften Handel. In den Jahren 1865 und 1876 waren in Erfnrt große Garten- bauausstellungen, Die „Große Weltausstellung von Gartenerzeuguissen" im September 1865 begründete den Weltruf Erfurts in dieser Richtung. Aus dem Überschnß der Einnahmen wurde dem eigentlichen Begründer

10. Das Deutsche Reich - S. 126

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 126 — abend, den 16. Oktober 1813, begann der Kampf. Fünfmal wurde das Dorf Wachau von den Verbündeten gestürmt, fünfmal wurde es ihnen wieder eutriffen. Dreimal stürmte Blücher das Dorf Möckern, dreimal wurde er zurückgeschlagen. Als er zum vierten Male stürmte, zogen sich die Franzosen bis Leipzig zurück. — Montag, den 18. Ok- tober, war Probstheida der Mittelpunkt der Schlacht. Hier leitete Napoleou selbst den Kampf. Am Abend gab er den Befehl zum Rück- zuge. — Dienstag, den 19. Oktober, stürmten die Verbündeten Leipzig. An manchen Stellen mußte Haus für Haus erstürmt werden. Mittags 1 Uhr zogen die Verbündeten in Leipüg ein. Als Blücher auf den Markt kam, umarmte ihn der Kaiser Alexander von Rußland. Sein König drückte ihm gerührt die Hand und ernannte ihn zum Felttmarfchall.) Dann schreitet der Unterricht fort an der Hand der vier aufgeworfenen Fragen. I. An welcher Stelle hat man das Denkmal er- richtet? In der Gegend, wo der Kampf (Am 18. Oktober!) seinen Höhepunkt erreichte, also in der Nähe von Probstheida. Es erhebt sich an der Südostgrenze des Leipziger Stadtgebietes an der Straße, die von Leipzig über Probstheida nach Liebertwolkwitz sührt. Ii. Welche Gestalt hat das Denkmal? Darüber belehrt uns dieses Bild! Es zeigt: Das Denkmal erhebt sich am Ende eines großen Wasserbeckens,^ das zwischen 20 m hohen, mit Baumreihen bepflanzten Wällen ruht. Wir unterscheiden am Denkmal einen Unterbau, einen Mittelbau und einen Oberbau. 1. Der Unterbau. a) Am Unterbau tritt uns zwischen den baumbepflanzten Wällen, die das Denkmal umgeben, und den Treppen, die zum Deukmal empor- führen, ein riesengroßes Relief (— Bildwerk in erhabener Arbeit) entgegen. Es ist 60 m breit und 25 m hoch und versinnbildlicht die siegreiche Er- Hebung des deutschen Volkes im Jahre 1813. Wir sehen auf diesem Relief die 11 m hohe Gestalt des Erzengels Michael. Er steht, das Schwert in der einen, den krenzgeschmückien Schild in der andern Hand haltend, in seinem von Rachegöttinnen begleiteten Siegeswagen und hält mitten auf dem Schlachtfelde zwischen fliehenden und zu Boven gewor- senen Feinden. Zwei Adler erheben sich neben ihm mit gewaltigem Flügelschlage, Sieg und neuen Aufschwung kündend. Über dem Kopfe des Engels lesen wir den Spruch, der unser deutsches Volk in den furchtbaren Kämpfen stärkte und zum Siege sührte: Gott mit uns!2) Dieses Becken umschließt 12400 qm Wasserfläche. 2) Das herrliche Relief hat Professor Christian Behrens geschaffen, der leider die Denkmalweihe nicht erlebte.
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